Deutsch

Für Fragen zum Thema „LRS“ am SIBI steht Herr Knelangen zur Verfügung. 

 

Siegertracks des Poetry Slam 2018

Jaydon Marouse Klasse 5

Bela Thiele Klasse 9

Anna Heck Stufe EF

 

LRS-Förderung am SIBI

Am Sibi werden Schülerinnen und Schüler mit besonderen Schwierigkeiten im Erlernen des Lesens und Rechtschreibens gemäß LRS-Erlass d. Kultusministeriums v. 19.07.1991 gefördert. Zur Feststellung von besonderen Schwierigkeiten im Rechtschreiben werden alle SchülerInnen der Jahrgangsstufe 5 vor den Herbstferien hinsichtlich ihrer Leistungen im Bereich Rechtschreibung getestet.

Auf der Basis der Testergebnisse und der Beobachtungen der Lehrkraft im Fach Deutsch wird anschließend entschieden, ob ein erhöhter Förderbedarf vorliegt und Notenschutz (die Rechtschreibleistung wird in Leistungsnachweisen nicht gewertet) und Nachteilsausgleich (z.B. Verlängerung der Bearbeitungszeit bei Arbeiten) durch die Schulleitung gewährt wird.

Zugleich wird nach den Herbstferien ein Förderkurs in der Jahrgangsstufe 5 eingerichtet. SchülerInnen, bei denen schon während der Grundschulzeit besondere Schwierigkeiten im Lesen/Rechtschreiben festgestellt wurden, wird mit Eintritt in die Jahrgangsstufe 5 Nachteilsausgleich/Notenschutz gewährt.

 Über den erhöhten Förderbedarf in den späteren Jahrgangsstufen wird jährlich entschieden.

Förderkurse im Bereich Lesen/Rechtschreiben gibt es in allen Jahrgangsstufen der Sekundarstufe I, z.T. jahrgangsübergreifend.

 In der Sekundarstufe II wird betroffenen SchülerInnen ausschließlich ein Nachteilsausgleich gewährt. Dies muss vor dem Eintritt in die EF durch die Eltern beantragt werden.

Ein Abend im Zeichen der Kreativität

 Am 02. Februar 2018 war es so weit: Der Poetry Slam des SIBI stand vor der Tür. Für uns als Teilnehmer war es eine großartige Erfahrung. Wir haben schon einen Monat davor unsere Texte vorbereitet und ca. zwei Wochen vor dem großen Tag kam schon der erste Nervenkitzel, und zwar die Vorentscheidung. Insgesamt gab es fünf Jurymitglieder für die Mittelstufe, die die Qual der Wahl hatten, denn nur fünf Schüler der Mitelstufe durften weiterkommen. (Genauso war es auch in der Unter- und Oberstufe.) Nach der Entscheidung bekamen wir nochmal Tipps und Kritik zum Verbessern der Texte.

Am Tag des Poetry Slam stieg die Aufregung mit Lichtgeschwindigkeit. Alle gingen nochmal hastig ihre Texte durch. Man konnte von Glück sprechen, dass die grellen Scheinwerfer uns die Sicht auf das über hundertköpfige Publikum versperrte, denn sonst wären unsere Nerven wahrscheinlich durchgebrannt. Während des Vortrages blendeten wir alles aus und konzentrierten uns nur auf die selbstgeschriebenen Texte. Daraufhin verlief alles total schnell und schon wurden die Sieger gekürt und, obwohl es nur zwei Schulsieger gab, sind wir alle trotzdem freudig nach Hause gegangen, denn eigentlich war jeder von uns ein Sieger :-)

 Fjolla Mullarama , Liv Janser 7D

Weitere Infos findet ihr hier: http://www.honnef-heute.de/anna-heck-gewinnt-ersten-sibi-poetry-slam/

 

 

Werbung

„Fühlen Sie sich auch manchmal leer und von nichts erfüllt? Dann kommen Sie zu uns ins All-you-can-eat-Restaurant!“ Das könnte eine ziemlich schlechte Werbung sein, aber manchmal funktioniert das. Mit den dümmsten Sprüchen kann man sich manches leichter merken. Unteranderem durch die Ausschüttung von Endorphinen, also Glückshormonen, die es uns vereinfachen, etwas im Gedächtnis zu behalten, egal ob es sich um Erinnerungen oder Vokabeln handelt. Am besten kann man sich etwas merken, wenn starke Gefühle mit im Spiel sind, also sich Liebe, Wut oder Angst (natürlich auch noch andere) Emotionen mit einmischen. Sie beeinflussen unser Gehirn und man merkt sich die gegebenen Informationen besser, da sie mit Emotionen verknüpft sind.

Doch was bringt uns Werbung? Also außer Ablen … ähm, was ist das? Äh … Ablenkung, Ohrwürmer, die uns stundenlang beschäftigen und uns nicht aus dem Kopf gehen, und komische Situationen, in denen man auf einen Satz direkt mit dem perfekten Werbespruch antwortet. Ich habe oft diese Situation. Ich sitze am Computer „aus Liebe zum Spiel“ und rede da über eine App mit anderen Menschen. Wir spielen online zusammen einen Egoshooter und das Einzige, was man hört, ist „Maaaaan, das gibt es doch nicht“ (naja, in diesem Moment ist es oftmals so, dass ich es per Zufall geschafft habe, einen Punkt zu machen) und meine Antwort ist in diesem Moment oftmals einfach nur „Doch, bei Roller!“. Ich weiß. Das hilft nicht unbedingt, aber alle Anwesenden lachen. Oder auch nicht. „Da weiß man, was man hat.“

Naja. Ich möchte nicht genervt wirken, aber was ist der tiefere Sinn dahinter, unser Gehirn durch das Überlaufen an Informationen, nur solche unnötigen Werbesprüche aufsagen zu können und sich nicht die wichtigen Informationen zu merken bzw. aufzählen zu können?! Habt ihr mal darüber nachgedacht, dass, wenn man in der heutigen Gesellschaft nach den 5 wichtigsten Dingen in deinem Leben fragt, an erster Stelle großteilig das Smartphone kommt? Eine Erfindung, die unser Hirn komplett überlastet eigentlich, zudröhnt mit allem möglichen Scheiß, der irgendwann nicht mehr filterbar ist, da der Filter verstopft. Und dann überlastet und stresst.

In der Schule, im Beruf, im Alltag und in unserer Freizeit. Überall müssen wir etwas lernen, überall sind hunderte, tausende und abertausende Informationen. Hingehend von Sinneseindrücke bis Vokabeln. „Denn einmal hin, alles drin“. Wir können kaum noch trennen zwischen wichtig und unwichtig, können uns nicht entscheiden, auf was wir uns jetzt konzentrieren sollen. Überall sind Ablenkungen, irgendetwas, das uns in diesem Moment mehr Freude bereitet, als die Arbeit, die man in diesem Moment tut, aber irgendwann muss man das erledigen. Also wann? Abends. Man sitzt also unmotiviert und müde vor seinen Hausaufgaben, denkt sich „sind ja nur 2 Aufgaben“, um dann zu bemerken, dass das keine kurzen Hausaufgaben sind. Ganz im Gegenteil. Sie sind lang und ätzend. Denn „Das Gute darin ist das Gute darin“. Sie ziehen sich hin und hören gar nicht mehr auf. Und wenn der Stundenzeiger sich langsam seiner besten Freundin, der 12, zuneigt, du auf die Uhr schaust und dein einziger Gedanke ist „Hätte ich doch mal früher angefangen“ und das jeden Tag wieder, dann realisierst du langsam, dass du mit dem Schlaf nicht mehr hinkommst und dich nicht konzentrieren kannst, du immer müder wirst und langsam aber sicher im Unterricht anfängst einzuschlafen. Irgendwann gehst du dann mal früh ins Bett, liegst da so und denkst: „Jaaa krass. Ich bin endlich mal früh ins Bett gegangen!“ und dann liegst du da. Stundenlang und kannst nicht einschlafen. Toll. Hat sich ja gelohnt.

Tausende von Informationen überhäufen uns täglich, wann schalten wir mal ab? Wir kommen nicht zur Ruhe und entspannen nicht. Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen, aber wenn ich abends im Bett liege, dann ist mein Kopf so voll, dass ich mir über alles Gedanken mache, egal von welcher Relevanz. Zum Einschlafen braucht man eine Gabe: Sich komplett zu entspannen und seine Gedanken zu kontrollieren. Nämlich indem man sie einfach gehen lässt. Ich glaube, wir brauchen manchmal einfach ein bisschen Ruhe und Entspannung.

Also lasst uns alle unsere Geräte abstellen und durchatmen. Entspannen und einfach zur Ruhe kommen. Vielleicht finden wir dann auch eine Lösung, wie wir den Klimawandel stoppen, den Weltfrieden herstellen und eventuell auch neue Obrigkeiten finden, die vielleicht mal rational denken können. „Denn Carglass repariert, Carglass tauscht aus.“

Amrei Jannasch Q1

 

100 Jahre SIBI

und 100 Stunden Zeitvertreib.

Für Englisch Vokabeln 20 min,

Dazu noch Franz,

Ach ja, was war mit Erdkunde?

Nee, ist ja eh easy,

Fuck, ich schreib ja morgen Deutsch,

Egal, da ich die Sprache beherrsche, passiert bestimmt nichts Verkehrtes,

Jedoch schreibe ich trotzdem ab.

Manchmal, ja manchmal wünschte ich, zu diesen Eliteschülern dazuzugehören und ja, ich spreche von diesen Schülern, die mit ihren guten Noten herumprahlen

Sprechen von ihren guten Taten ...

Naja, aber sehen aus wie mein Bettlaken.

Mist, was ist mit Physik morgen?

Ich werde für einen guten Plan sorgen.

 

100 Jahre SIBI

Und 100 Gründe hier zu sein

Beispielsweise der Schulkiosk, wo ich kaufe zu essen was ich fresse. Dies ebenfalls Lehrer fressen. Wobei ich meins mit Freunden fresse, doch ich eigentlich so verfressen bin, dass ich diesen ganzen Fraß haben möchte und mir überlege, den ganzen Schulkiosk zu fressen, wobei ich dann doch meine Lektüren zerfetze.

Doch mach dir keinen Druck.

Wenn du deine ganzen Lektüren liest, wird alles wieder gut.

Richtig gehört, meine Lektüren sind nicht mehr da

Und jetzt reimt sich nur noch ein ja

 

100 Jahre SIBI

Und 100 unnötige Taten

Ich meine warum Franz-Austausch?

Du kommst da eh nicht lebend raus.

Eine Woche in Polen,

Da wird schnell dein Portemonnaie gestohlen.

Kursfahrt?

Da wird doch eh nur rumgemacht.

Lehrer?

Natürlich sind wir Schüler fairer!

Sogar Sport, denn dies ist für manche Mord.

Der Schulkiosk macht fett.

Ach egal, wenigstens hab ich nicht Tourett.

Ich weiß, man macht keine Witze darüber,

denn vielleicht hat's auch dein Nachbar gegenüber.

Eigentlich ist die Krankheit schon bisschen geil.

Da bist du nämlich Frei.

Da kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen

Und bist nicht wie jede andere langweilige Tasse,

Du bist eine Tasse mit extra Griff!

Und vielleicht denkt der eine oder andere, dass du kiffst, doch das kann dir egal sein, denn manche finden dich so süß wie Omas Keksteig.

Du hebst dich ab,

Bist nicht im Takt,

Stimmst nicht der Mehrheit zu,

Machst nicht was andere tun,

Du machst deine eigenen Strategien,

Doch bist nicht immer auf dem Weg nach dem Sieg,

Was aber auch nicht schlimm ist,

Denn du bist nur eine Tasse,

Aus der leicht verfressenen Klasse.

 

100 Jahre SIBI,

Doch zum Glück nicht so unbeliebt wie Bibi.

Nach 100 Jahren

Noch trotzdem sparen.

Manches wird sich niemals ändern

Zum Beispiel die Termine auf deinem Kalender,

Denn du kannst dich einfach nicht verändern

Und dass hier werde ich jetzt beenden

Ohne weiterhin zu bedenken,

Lehrer keine extra Punkte verschenken,

Im Hotel zum ersten Mal nicht einchecken,

Vor lauter lernen langsam zu verrecken,

Vielleicht riskieren ein paar Verbrechen,

Meinen Apfel demnächst zu lecken,

Irgendwas Wichtiges mit Absicht zu verrechnen

Auf eine Gala zu gehen mit ein paar Flecken,

Die Haare meines Bruders versuchen zu flechten

Und es wird ganz bestimmt über dich genuschelt,

Denn du hast mit den Menschen gekuschelt

Und dass würdest du jetzt gerne vertuschen,

Weil du bemerkt hast, dass die anderen dich nicht verstehen.

Eigentlich wolltest du keinen Fehler begehen,

Doch nur weil du das Thema 100 Jahre verdrehst,

Aber mach dir nichts draus.

Du bist nur eine Tasse mit extra Griff ...

Jetzt denkst du die Tasse mit extra Griff ist stark und selbstbewusst, doch sie kann auch fallen und dann geht sie in 100 Stücken kaputt.

Ganz ganz ganz ganz viele verzweifelte Stücke auf dem Boden

Und ja, das sind mehr als die the walking dead Episoden.

Sachen, die dich stark machen,

Sollte man nicht auslachen

Auch wenn es dein Teddy aus dem letzten Jahrhundert ist

Oder die Milch, die die Schokolade küsst …

(Kinderriegel)

So wurde die Tasse nach kurzer Zeit verheilt.

Dank guter Freunde und komischen Kleisterbrei,

Trotzdem hat die Tasse jetzt Narben,

Doch dafür hatte ich was zum Vortragen.

 

100 Jahre lang dieselbe Masche.

Lasst uns alle sein besondere Tassen

 Fjolla Mullarama, 7D

 

SIBI-Liebe zerbricht nie!

Du bist jetzt hundert Jahre alt,

das lässt mich überhaupt nicht kalt.

Was wird in hundert Jahren sein?

Ich hoffe, du bist dann nicht allein.

Lernt man nur mit dem Computer,

Handy, I-Pad und dem Router?

Gibt es noch die Kreidewände

und die tollen Kioskstände?

( Die Mittagspausen - so hoffe ich,

bleiben weiter feierlich. )

Singt man noch im SIBI- Chor,

den anderen Leuten fröhlich vor?

Hört noch jemand Sebastian Bach?

Spielt man in der AG auch Schach?

Feiert man lustig die Sommernacht,

mit der fliegenden Luftballonpracht?

Steh´n dann noch die alten Bäume

und von den Schülern die tollen Träume?

Fährt dann noch der alte Bus,

das wäre sicher ein Genuss.

Oder werden alle fliegen,

und dabei ´nen Softdrink kriegen?

Ich kann´s nicht hundertprozentig sagen,

ich muss es aber einfach wagen:

Ich hab´s für mich entschieden,

dich SIBI wird man immer lieben!

(Und das ist jetzt echt nicht übertrieben!)

Jaydon Morouse, 5a

 

Das Rendez-vous

Er schaute erneut auf die Uhr. Zum fünften Male schon. Er war verabredet. An der Tür erschien eine blasse Frau mit langen blonden Haaren und von zierlicher Gestalt. Schön war sie, ja wahrhaftig war sie schön. Ihre vollen, rotbemalten Lippen verzogen sich zu einem breiten Lächeln, als sie ihn wartend am Tisch sitzen sah. Er nahm ihr den Mantel ab und zog den gegenüberliegenden Stuhl hervor. Ohne ein Wort setzte sie sich und er lächelte ihr schüchtern entgegen. Beide bestellten einen Kaffee. Noch immer sprachen sie kein Wort. Nur ein heimlicher Blick, ein verstohlenes Lächeln. Als der Kaffee kam, tat die Frau zwei Stück Würfelzucker hinein und nahm einen kleinen Schluck aus der Tasse mit ihrem gespreizten, kleinen Finger. Sein Lächeln verschwand schlagartig. Diese Geste, die Angewohnheit war ihm vertraut. Nein, er wollte nicht daran denken. Doch ihre blonden Haare wurden plötzlich rabenschwarz. Die klaren, blauen Augen, die ihm entgegenfunkelten, wurden grün. Grün wie Smaragde Diamanten wurden zu Smaragde. Auch sie hatte er damals zum ersten Mal in einem Café getroffen. Vor acht Jahren. Sie waren in ein Café gegangen. Das auf der gegenüberliegenden Straße. „100 Momente“ hieß das Café. Er konnte es nur schwer verkraften, eine fremde Frau nahe dem gemeinsamen Lieblingsort zu treffen. Jedes Wochenende hatten sie sich dort getroffen. Am, Anfang an einem Tag in der Woche. Dann trafen sie sich zweimal in der Woche. Danach wurde es immer öfter. Später hatten sie sich jeden Feierabend dort getroffen. Kleine Gesten, flüsternde Worte, bedeutungsvolle Blicke hatten sie ausgetauscht. Es verging kein Tag mehr, an dem sie sich nicht trafen. Bis sie ihm endgültig genommen wurde. Eines Tages fand er sie liegend auf den Küchenboden. Er dankte Gott, dass sie noch atmete und trug sie zum Bett. Es stellte sich heraus, dass sie Krebs hatte. Sie wusste es schon länger, hatte ihm nichts gesagt, da sie seine Blicke nicht ertragen wollte. Es nicht konnte. Blicke voller Schmerz, voller Schmerz und Bedauern. Im Unwissen sollte er bleiben. Nichtsahnend, dass der Tod seine Verlobte bald aus seinem Leben reißen würde. Schon bald lag sie nur noch im Bett. War zu schwach um aufzustehen. Jedes Mal, wenn er nach der Arbeit nach Hause kam, brachte er die Kirschtorte heim, die er zuvor im Café einpacken ließ. Diese hatten sie immer zu ihrem Kaffee bestellt. Ihre Haut wurde von Tag zu Tag blasser und fahler. Ihre Haare hingen schlaff herab. Nur ihre Augen, die leuchteten immer noch wie früher, wenn er das Schlafzimmer betrat, mit der Kanne und der Torte in der Hand. Die Tage wurden kürzer, die Nächte länger. Und von Tag zu Tag schien ein Stück Leben verloren gegangen zu sein. Nach einem weiteren Arbeitstag kam er mit dampfendem Kaffee und einem weiteren Stück Torte herein. Seine Haare waren nass vom Schneeregen. Es war, als hätte der Himmel auf ihn geweint. Seinen Mantel hatte er ebenfalls abgelegt, damit er keine nassen Spuren auf den Teppich hinterließ. Er lächelte, als er sie auf dem Bett liegen sah. Dieses falsche Lächeln hatten sich seine Lippen angewöhnt, wenn er nach Hause kam. Er wollte nicht, dass sie wusste, wie sehr er litt. Als er näher an ihr gemeinsames Bett trat, sah er ihre geschlossenen Lider. Die Sachen in seiner Hand fielen auf den Boden. Er flüsterte ihren Namen. Immer wieder. Nahm ihr Gesicht in seine Hände. Sie öffnete ihre Augen und sah ihn an. Er atmete erleichtert auf. Ihre blassen Lippen bewegten sich, aber er konnte sie nicht verstehen. Sie hob ihre linke Hand und zuckte kurz mit ihrem Ringfinger. Ja, da glänzte ihr Verlobungsring. Er wusste nicht, was sie wollte und hielt ihre Hand einfach fest. Dann hob sie ihre rechte Hand und führte sie zu ihrem Ringfinger. Jetzt verstand er, was sie wollte. Verzweifelt versuchte er sie davon abzuhalten, ihren Ring abzunehmen. Trotzdem scheute er davor zurück, Gewalt anzuwenden. Wenn sie bloß nicht so zerbrechlich wäre… Sie streifte den Ring über ihren Finger und legte ihn in seine Hand. Sie bewegte erneut ihre Lippen. Diesmal ging er mit seinem Ohr an ihrem Mund. „ Gib den Ring einer anderen Frau und werde glücklich. Versprichst du es mir?“, flüsterte sie. Eine Träne tropfte seine Wange hinunter. „Ich verspreche es“ Sie lächelte. „ Ich habe dir Torte und Kaffee mitgebracht“, murmelte er. „Mit zwei Stück Würfelzucker?“, fragte sie und ihre Augen leuchteten nochmals auf. „Mit zwei Würfelzucker“, bestätigte er. Und ihre Augen erloschen.

 

Zurück in der Realität schaute er auf den Stuhl vor sich. Er war leer. Die schöne Fremde war gegangen. Sein Kaffee war kalt geworden. Die Tasse der Frau war leer. Dann entdeckte er einen Zettel auf dem Tisch. Ihre Karte mit ihrem Namen, ihrer Telefonnummer und ihrer Adresse. Hinten stand in geschwungener Schrift: „Alles verdient eine zweite Chance“ Er dachte drüber nach und schaute aus dem Fenster. Draußen hatte Schneeregen eingesetzt. Dann nahm er seinen Mantel, verließ das Café und ließ die Karte liegen.

Pich Makat, 8a

 

Im Herzen jung

Hundert Jahre sind vergangen,

damals hat es angefangen.

Da wo Wald und Wiese stand,

baute man die SIBI - Wand.

Stein auf Stein, Zement dazu,

die Schufter hatten keine Ruh.

Monate vergingen, nach langer Zeit,

war alles zum großen Einzug bereit.

Lehrer kamen, Schüler viele,

Unterricht gab´s, keine Spiele.

Deutsch, Geschichte und Latein,

Mathe, Bio mussten sein.

Wie das alles früher war!

Kein Computer, das ist wahr.

Es gab keinen Tintenkiller,

und schon gar nicht einen Füller.

- Jetzt gibt´s viele AG´s dazu,

´ne passende findet man im Nu!

Heute lassen wir es krachen,

werden tolle Sachen machen!

SIBI wird 100, ich bin jetzt 10,

zum Glück muss ich noch nicht geh´n.

- Du bist im Herzen jung geblieben,

SIBI, dich muss man einfach lieben!

(Das find ich gar nicht übertrieben!)

Jaydon Morouse, 5a

 

100 Jahre

Ist 100 für Sie eine große Zahl?

100 Euro denken Sie vielleicht ist nicht viel, wo doch heute Menschen Millionen besitzen. Und 100 Jahre im Betracht der Weltgeschichte sind auch nicht gerade viel.

Doch im Leben eines Menschen?

100 Bäume in einem Wald sind nichts, aber wenn man 100 Siege in 100 Schlachten errungen hat, so reicht das schon für ein Menschenleben aus. Für ein Leben sind 100 Stunden nicht sehr viel, aber 100 Jahre sieht nicht jeder. Obwohl heute wohl viele Menschen nah dran kommen müssten. Aber vor mehr als vielen 100 Jahren?

Kannten die Menschen die Welt nicht mal halb so gut wie wir. Ihre Welt war ein Dorf und im Umkreis von 100 km haben sie nicht sehr viel gesehen. Ihre Erde, ihre Welt waren die Wälder im sie herum und die Felder und die Dörfer.

Ihr Universum waren die Götter.

Ihre Blitze Thor.

100 bedeutet also viel und nichts.

Haben Sie schon mal die Sandkörner in einer Hand voll Sand gezählt?

Da dürfte 100 wohl gar nichts sein.

Aber 100 Jahre auf einem Weg zu wandeln.

Ist das Leben jetzt lang oder kurz?

 Lassen Sie mich von einem 100 jährigen Mann erzählen, der in den letzten Stunden seines Lebens an den Strand ging und den Sand sah und den Wellen lauschte.

Und als er so dastand und den Wind in seinem Haar spürte, dachte er zurück an sein Leben. Er versuchte sich an seine Geburtstage und seine Kindheit zu erinnern, doch es gelang ihm nicht. Sein Gehirn offenbarte ihm nur die Momente, die wirklich wichtig  gewesen waren. Jene Momente, auf die es wirklich ankommt im Leben.

Es offenbarte ihm seine Schulzeit. Ausgegrenzt von den anderen Kindern, weil er anders war als sie. Er dachte an seine Zeit als Erwachsener. Bilder malte er. Doch sie wollte niemand kaufen. Er dachte an seine Hochzeit und seine sorgenfreien Tage in den Armen seiner Liebsten. Bei ihr konnte er Zuflucht finden, da die Welt da draußen ihm Angst machte.

So traute er sich lange nicht mehr Bilder zu malen. Doch sein Freund erzählte ihm damals:

„Paul Gaugin hat einmal gesagt: ›Die große Herausforderung des Lebens besteht darin, seine Grenzen zu überwinden und so weit  zu gehen wie du es dir niemals hättest träumen lassen.‹

Mein Freund, egal was dich quält, gib die Hoffnung niemals auf. Verliere nicht den Mut und nicht die Hoffnung. Ich weiß, es gibt schlechte Zeiten im Leben und es gibt Tage der Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung. Gib niemals auf, so oft du auch hinfällst. Lebe deine Träume.

August Rodin hat einmal gesagt ›Worauf es ankommt: sich rühren lassen, lieben, hoffen, erschauern, leben! Mensch sein, bevor man Künstler ist.‹ ”

Er trug diese Worte noch lange mit sich herum und auch wenn sein Weg düster war, gab er die Hoffnung nicht auf. Die Sonne war verschwunden, doch was war mit dem Mond? Auch wenn ihn manchmal dunkle Wolken verdecken?

Und endlich an einem Morgen als Vögel ihn weckten, schien die Sonne wieder auf seinen Weg.

Und er malte wieder. Malte, egal was die Leute sagten.

Und lebte. Lebte seinen Traum.

 Nun war er 100 Jahre alt geworden.

Der Wind strich um ihn und wirbelte Sand auf.

Und als er diesen einen Moment dastand, das Rauschen der Wellen hörte, die Kühle des Windes spürte, den Sand unter seinen Füßen und das Heulen des Windes vernahm, spürte er einen seltenen inneren Frieden.

In diesem Moment wusste er, es war alles egal.

Das Einzige, was im Leben wichtig ist, ist ein reines Herz, ein reines Gewissen und eine tiefe innere Glückseligkeit. In diesem einen Moment war er frei von Sorgen. Er spürte und schmeckte das Leben, es durchdrang ihn, lebte in ihm.

August Rodin hatte recht, dachte er.

Worauf es ankommt: sich rühren lassen, lieben, hoffen, erschauern, leben! Mensch sein, bevor man Künstler ist.

 100 Jahre zu leben ist viel Zeit. Doch am Ende kommt es nicht darauf an, wie viele Jahre man gelebt hat, sondern ob man in den Jahren seines Lebens auch gelebt hat.

 Danke für Ihre 100 Augenblicke Aufmerksamkeit!

 Paul Zander, 9a

 

 

 

 

Vorlesetag

Was ist der Vorlesetag?

Am Vorlesetag lesen Jugendliche jüngeren Kindern ihr Lieblingsbuch vor: Ob in Kindergärten oder Schulen, es geht darum, den Kindern den Spaß am Lesen zu vermitteln und zum Lesen zu animieren.

Initiiert wurde er von der Stiftung Lesen, der Stiftung der DB und der Zeitschrift DIE ZEIT. Deutschlandweit greifen jährlich mehr als 100.000 Teilnehmer zu ihrem Lieblingsbuch, um daraus vorzutragen.

Der Vorlesetag am Sibi

Am 17.11.2017 war der Vorlesetag am SIBI in der Turnhalle. Dort sind wir in der ersten Stunde mit der Klasse 5b und meiner Klasse, der 5c, zum Vorlesen gegangen. Die 9c hat uns in Kleingruppen vorgelesen. Ich war mit zwei Mädchen aus meiner Klasse und einem anderen Mädchen aus der 5b in einer Gruppe. In der Turnhalle war es sehr leise. Wir saßen auf Matten und Decken, es war sehr gemütlich und schön. Es haben uns drei Schülerinnen das Buch „Rubinrot“ vorgelesen. Das Buch war spannend und schön. Im Buch ging es um Zeitreisen. Die Eltern von dem Mädchen, was die Hauptperson ist, können durch die Zeit reisen. Sie findet dann später heraus, dass sie selbst auch Zeitreisen kann. Leider konnten wir nicht das ganze Buch lesen. Später ist dann ein Fotograf gekommen und hat von uns viele Fotos gemacht. Es gab auch eine kleine Pause, wo wir in der Turnhalle spielen konnten. Wir haben auch ein paar Süßigkeiten gegessen. Der Vorlesetag war sehr schön und jetzt wünsche ich mir das Buch zu Weihnachten.

                                                            Samira Amrouche 5c

Am Freitag den 17. November 2017 war Vorlesetag am SIBI! Meiner Klasse wurde in der ersten Stunde vorgelesen. Das fand alles in der großen Sporthalle statt. Das Vorlesen übernahmen einige Oberstufen Schüler. Zusammen holten wir Matten und legten uns mit unseren Decken, Kissen und Kuscheltieren darauf. Ein paar Tage davor hatten wir entschieden wer welches Buch liest und mit wem. In unserer Gruppe las unsere Tutorin Caro uns (Valentina, Adèle, mir und ein paar anderen) das Buch: Silber das erste Buch der Träume von Kerstin Gier vor.

Es handelt sich um ein Mädchen Namens Olivia, genannt Liv. Sie lebt mit ihrer kleinen Schwester, ihrer Mutter und einem Kindermädchen. Diese kleine Familie ist schon sechsmal in ihrem Leben umgezogen. Dieses Mal ging es eigentlich in ihre Traumstadt: Endlich! Denn das ist das erste Mal wo es in eine auch nur ansatzweise normale Stadt geht. Doch plötzlich geht am Flughafen alles schief, eine totale Planänderung! Ihre Mutter bestand darauf unbedingt nach London zu fliegen! Anderes Ziel, andere Schule, wieder andere Freunde, eine komplett neue und seltsame Wohnung und… einen neuen Vater samt verrückten neuen Geschwistern!? Wenn das mal nicht genug ist dann weiß ich auch nicht. Wenn da nicht noch diese Träume wären…

Das Buch wurde wirklich spannend erzählt sodass wir richtig mitfieberten! Ich durfte auch mal ein paar Seiten lesen, das hat mir Spaß gemacht! Doch gerade als es richtig fesselnd wurde, mussten wir abbrechen weil wir einräumen mussten. Ich hoffe, es gibt dieses Buch noch in der Bücherei.

                                                           Louise 5c

 

Am Freitag, den 17. November 2017, wurde in ganz NRW, sogar fast ganz Deutschland vorgelesen. An Straßenrändern, in Rathäusern, Büchereien und auch in Turnhallen von Sportvereinen und Schulen. Dazu gehörten auch wir, das SIBI! Den Fünftklässlern wurde von älteren Schülern vorgelesen, wie zum Beispiel: Gregs Tagebuch, Tintenherz, Silber - das erste Buch der Träume, Twilight, Harry Potter…

Die von den Büchern gefesselten fünften Klassen genossen die spannenden Fantasiegeschichten. Die große SIBI-Halle war in den beiden Vorlesestunden mit jeweils ungefähr 80 Kindern gefüllt, aber es blieb im ganzen Raum unfassbar leise.

Alleine schon der Titel einiger Meisterwerke gab uns Fünftklässlern den Ansporn, die Lektüren, Erzählungen, Fantasiebüchern, Romane und vor allem die verschiedenen Bänder durchzuschmökern und den Spaß am Lesen zu entdecken und zu entwickeln. Nach ungefähr 60 Minuten störten uns die Lehrer, weil sie die Lesegruppen ausgerechnet beim Höhepunkt des Buches zurück in den Unterricht schickten. Natürlich hätten wir gerne weitergelesen, aber dadurch überlegen mehrere von uns sich, das ein oder andere Buch bei der Bibliothek auszuleihen oder es sich selbst anzuschaffen. Und wenn die Lehrer uns die Erlaubnis gäben, dass den Sechstklässlern auch vorgelesen würde, gäbe es mehr interessierte Kinder, die sich fürs Lesen interessieren würden.

FÜR GUTE BÜCHER IST ES NIE ZU FRÜH, ABER AUCH NIE ZU SPÄT!

                                                        Adèle-Verena Diyani-Gajek, Klasse 5c