Bad Honnef, 7. Februar 2024. Trotz des Regens haben sich am Mittwochnachmittag mehr als 1500 Schülerinnen und Schüler aus drei Bad Honnefer Schulen im Menzenberger Stadion versammelt, um gegen die rechtsextremen Pläne zu protestieren, die im November bei einem Geheimtreffen in Potsdam präsentiert wurden. Die Demonstration, die unter dem Motto "Demokratie ohne Haken" stand, wurde von dem Städtischen Siebengebirgsgymnasium (SIBI), der Schule Schloss Hagerhof und der Gesamtschule Sankt Josef organisiert.
Die Schülerinnen und Schüler zeigten mit bunten Plakaten, Transparenten und Sprechchören ihre Ablehnung gegenüber den rechtsextremen Ideen, die eine Einschränkung der Grundrechte, eine Diskriminierung von Minderheiten vorsehen. "Nie wieder ist jetzt", "Die neue Generation gegen Rechts", "Bleiberecht überall", waren einige der Sprüche, die auf Plakaten zu lesen waren.
Die Demonstration war ursprünglich für den Park Reitersdorf geplant, wurde aber aus Sicherheitsgründen auf die Freifläche der Sporthalle Menzenberger verlegt. Die Stadtverwaltung und die Schulleitungen hatten sich im Vorfeld mit den Organisatoren abgestimmt, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Die Polizei war vor Ort, um die Sicherheit der Teilnehmer zu garantieren.
Die Demonstration richtete sich in erster Linie an alle Schülerinnen und Schüler, die von den rechtsextremen Plänen besonders betroffen wären. "Wenn diese Pläne Realität würden, wären an allen Schulen in Bad Honnef eine sehr große Menge unserer Schülerinnen und Schüler sowie auch Kolleginnen und Kollegen bedroht", erklärte die SIBI-Schulleiterin Frau Dr. Lamsfuß-Schenk, die selbst an der Demonstration teilnahm. "Wir wollen ein Zeichen setzen, dass wir uns nicht einschüchtern lassen und dass wir für unsere demokratischen Werte einstehen.", so die Schulleiterin.
Auch Eltern begleiteten ihre Kinder bei der Demonstration und unterstützten ihr Anliegen. Anno Kalkofen, der Vater eines Sohnes aus der 6c, sagte, dass es ihm ein Wunsch sei, aktiv etwas zu machen. Und dies ging vielen Schülerinnen und Schülern so und man kann zurecht stolz sein, auf diejenigen, die sich trotz des heftigen Regens auf die Demonstration begeben haben.
Die Demonstration als Mittel des Protestes und der Meinungsäußerung gehört zur Demokratieerziehung, die die Schülerinnen und Schüler auf den Weg zur mündigen Bürgerin oder zum mündigen Bürger bringen sollen. Die Schülerinnen und Schüler hatten daher die Möglichkeit, selbstständig zu entscheiden, ob sie an der Veranstaltung teilnehmen oder nicht. Viele von ihnen nutzten die Gelegenheit, um ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen und eigene Plakate zu gestalten.
Die Demonstration endete mit einer Kundgebung, bei dem u. a. mehrere Schülerinnen und Schüler auf beeindruckenden Weisen zu Wort kamen. Die Rednerinnen und Redner betonten die Bedeutung der Demokratie, der Menschenrechte und der Vielfalt für eine friedliche und gerechte Gesellschaft. Sie forderten die Politik und alle Mitmenschen auf, rechtsextremen Pläne zu stoppen und sich für die Wahrung der Verfassung einzusetzen. (Die Reden der SIBI Schülerinnen finden Sie unten auf der Seite als Download.)
Die Demonstration "Demokratie ohne Haken" war ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Schülerinnen und Schüler sich aktiv und friedlich für ihre Überzeugungen einsetzen können. Sie zeigten, dass sie nicht bereit sind, die Demokratie kampflos aufzugeben, und dass sie sich für eine bessere Zukunft engagieren wollen.
Berichte der Presse finden Sie unter folgenden Links:
Jugend setzt Zeichen im Dauerregen: 1500 Schüler bei Bad Honnefer Sternmarsch gegen rechts (ga.de)
Bad Honnef: 1400 Schüler demonstrieren für Freiheit und Demokratie | Kölner Stadt-Anzeiger (ksta.de)
https://honnef-heute.de/aber-vor-allem-bin-ich-ein-mensch/
