13. – 16. Mai: Im Theaterstück von Erich Kästner und Eberhard Kleindorff will sich ein reicher Mann aus Amerika für die Bosheiten seiner Verwandten rächen. Die Handlung der typischen Kästner-Komödie, entstanden in den Anfangsjahren des SIBI, spielt in einer Villa. Was lag also näher als die Vorstellungen ins Erdgeschoss des Feuerschlösschens zu legen?
Literaturkurs des SIBI gewinnt den Bonner Schultheaterpreis
von Gregor Pallast
Die Produktion „Verwandte sind auch Menschen“ von Erich Kästner und Eberhard Keindorff am Siebengebirgsgymnasium ist mit dem Schultheaterpreis „Bonner Kobold“ ausgezeichnet worden. Zuvor waren die Schülerinnen und Schüler (vor allem der Jahrgangsstufe 11) zum Schultheaterfestival „Spotlights“ eingeladen worden. In Bad Honnef hatten sie das Stück, das in einer Villa spielt, mit großem Erfolg im Feuerschlösschen aufgeführt. Auf die Sichtung durch die Festival-Jury folgte die Einladung in die Bonner Brotfabrik, wo die Produktion am 1. Juli als Festivalbeitrag erneut zu sehen war.
In der Begründung der Jury heißt es:
„Mit dieser Komödie, in der der Zuschauer viele klassische Kästner-Motive und –Pointen wiedererkennt, gelingt dem Ensemble des Siebengebirgsgymnasiums Bad Honnef unter der Leitung von Gregor Pallast ein wunderbares Kammerspiel. Ein souverän agierender Hausdiener empfängt die Verwandtschaft, eine skurrile Menschenmischung, deren jeweilige Eigenheiten mit viel Witz, ohne alberne Übertreibungen gezeigt werden. Es entwickeln sich Misstrauen, kleine Gaunereien, Intrigen und Annäherungen, denen man gespannt und immer wieder belustigt zuschaut. Alle Akteure sind immer präsent, leben in ihren Rollen, besonders die mitwirkenden Kinder sind zu loben. (…) Das Publikum kann zurecht immer wieder begeistert reagieren. Besonders charmant wirkt der Spielort, das "Feuerschlösschen" in Bad Honnef; für die Inszenierung (Licht, Ton, Auf- und Abgänge) eine Herausforderung, die bravourös gemeistert wurde. (…)
Es hat die Jury überzeugt, dass diese Gruppe ein "aus der Art gefallenes Stück" aufgeführt hat. Eine Kästner-Komödie passt kaum noch in unsere Zeit, und der Witz, den dieses Stück enthält, ist schwer umzusetzen. Komödien zu spielen ist eine große Herausforderung. Und das ist gelungen. (…) Alle szenischen Abläufe, oft sehr kompliziert, sind perfekt einstudiert und geben dem Stück eine spannende Dynamik.“